Das Osterlamm von Oma musste weg. Der Allwerteste des Teigschäfchens hatte bessere Tage schon gesehen und war ein wenig trocken geworden. Ehrlichgesagt war das übrige Hinterteil steinhart und sowas von ausgedörrt, dass es unmöglich war es noch zu essen ohne auf der Stelle daran zu ersticken. Außerdem im Vorratsschrank entdeckt: Eine offene Packung Dampfmohn, kurz vor dem Verfallsdatum – keine Ahnung, wofür wir den gekauft hatten. Es ist wohl schon eine Weile her… Da kam mir das Blogevent „Schatzsuche im Vorratsschrank“, das Susanne von „magentratzerl“ gerade bei Zorra im „Kochtopf“ veranstaltet quasi gerade recht. Der Lammpopo wurde mit diversen älteren Keksen die auch noch rumstanden zu einem Keksboden, der Mohn wanderte zusammen mit ein wenig Tonkabohne in eine Cheesecakemasse und für ein bisschen Frucht durfte ein Hauch Cassispulver dazu.
Um ehrlich zu sein, war das ein ganz schön leckerer Cheesecake. Klein aber fein sozusagen. Und wieder einmal der Beweis: Man muss Essen nicht wegwerfen. Auf gar keinen Fall! Mit ein bisschen Kreativität können aus übrigen Dingen so tolle neue Gerichte entstehen. Weil: Essen im Müll geht gar nicht. Wegen der Kinder in Afrika und überhaupt.
Ihr braucht für einen kleinen Cheesecake (20 cm)
250 g Kekse, Zwieback, trockene Kuchenreste, etc. (ich hatte ein paar Haferkekse, Löffelbiskuits und das Osterlamm)
100 g Butter
650 g Doppelrahmfrischkäse
100 g + 2 EL Zucker
3 Eier
50 g Dampfmohn
1/2 Tonkabohne
200 g Sauerrahm
3 TL Cassispulver
Und so geht`s:
- Kekse und Co schreddern, Butter schmelzen und beides gut mischen.
- Den Boden der Springform mit Backpapier auslegen und Form außen mit Alufolie verkleiden. Den Krümelboden einfüllen und andrücken.
- Backofen auf 160 °C vorheizen. Boden in der Zwischenzeit kühlen.
- Frischkäse und Zucker glatt rühren.
- Eier einzeln unterrühren.
- Tonkabohne darüber reiben und zusammen mit dem Mohn unterrühren.
- Die Masse auf den Boden geben und die Form in ein tiefes Backblech stellen.
- Blech in den Ofen schieben und mit Wasser füllen.
- Den Kuchen ca. 45 Minuten backen lassen.
- In der Zwischenzeit Sauerrahm mit 2 EL Zucker und Cassispulver verrühren.
- Auf den Kuchen geben und weitere 10 Minuten backen lassen.
- Den Kuchen aus dem Wasserbad nehmen, Alufolie entfernen und bei Raumtemperatur abkühlen lassen.
- Über Nacht in den Kühlschrank stellen.
- Vor dem Servieren mit etwas Cassispulver bestreuen.
Sogar der Herr „Ich find Käsekuchen doof“ hat ordentlich reingeschaufelt. Die anderen Käsekuchenliebhaber und ich sowieso. Das Cassispulver habe ich übrigens letzte Woche quasi zufällig ergattert. Eigentlich war ich ein wenig skeptisch ob das „was gscheits“ ist. Tatsächlich hat sich aber nicht nur die Farbe beim Backen richtig gut gehalten, die Sauerrahm-Cassis-Schicht hat richtig fruchtig geschmeckt.
Kreative Küchenideen mit den Lebensmitteln aus dem Vorratsschrank wünscht Euch,
Dani
6. Mai 2014 at 17:44
Das ist ja ein Meisterwerk. Etwas besseres hätte dem Lammpopo gar nicht passieren können 🙂
6. Mai 2014 at 18:03
Sehr schick! Dampfmohn hätte ich auch noch im Repertoire, allerdings eingefroren, so verlängert sich seine Lebenszeit enorm. 😉 Und, bist du deinen komplett losgeworden? 🙂
Liebe Grüße,
Eva
8. Mai 2014 at 08:08
Nicht ganz, aber fast. Der Rest wandert halt nochmal in einen Kuchen oder in irgendwas Nachtischartiges. Auf Einfrieren bin ich gar nicht gekommen 😉
6. Mai 2014 at 21:32
Hmmmm…sieht himmlisch lecker aus!
8. Mai 2014 at 08:07
Hat auch himmlisch geschmeckt 😉
6. Mai 2014 at 21:47
Sehr schön improvisiert! Sehr schön, dass da Tonka drin ist 😉
8. Mai 2014 at 08:07
Tonka ist toll, oder?
8. Mai 2014 at 07:48
wow! 🙂
diese Cheesecakes mit Keksboden, finde ich schon lange klasse, weil sie einfach so unkompliziert und vielseitig sind. Sie lassen sich immer neu erfinden, je nachdem, was man gerade zur Hand hat – sogar zur Lamm-Reste-Verwertung reichen sie! *genial!*
Die Kombi aus Mohn und Cassis kann ich mir im übrigen super vorstellen.
ich finds ja immer toll, wenn man eigentlich auszog Reste zu verwerten und dann etwas dabei rauskommt, dass einen so positiv und ganz überrascht.
8. Mai 2014 at 08:07
Ich finde diese Kuchen auch toll. Im Prinzip kann man reinhauen was weg muss und meist schmeckt es 😉
HErzliche Grüße,
Dani
13. Mai 2014 at 10:31
Es sieht Traumhaft aus =)
17. Mai 2014 at 08:16
Ein wunderschöner Kuchen und so toll hoch! Respekt!
Liebe Grüße
Christin
19. Mai 2014 at 19:45
Holymoly, der Kuchen sieht ja richtig gut aus! Da hat der Lammpopo ja noch nen richtig guten Einsatzort gefunden 😉
Liebe Grüße, Mia
30. Mai 2014 at 07:59
Lammpopos sollten viel öfter aus Teig sein, statt aus Schäfchen 😉 Dann könnt es nämlich viel mehr Lammpopokuchen geben 😉
Herzliche Grüße,
Dani